Ich kann alles hier unterschreiben. Sowohl die guten als auch die negativen Beiträge. Alles auch schon mal erlebt. Vor Kurzem war ich knapp davor, den Beruf für immer an den Nagel zu hängen, obwohl ich mit der Kanzlei zufrieden bin, aber gehaltlich sich nichts weiter entwickeln wollte (zugegeben: das lag auch ein bisschen an mir, weil ich nicht offen nachfragte und den Chefs unterstellte, sie würden mir nicht mehr geben). Ich hab ein tolles Jobangebot bekommen, aber berufsfremd, dafür mit entsprechend guter Bezahlung und Aufstiegschancen. Und dann hab ich mir diesen anderen Job angesehen und bin in mich gegangen. Letztlich hab ich in meinem Beruf als ReFa sehr viel Spaß an der Arbeit und zustimmernderweise ist das selbständige Arbeiten ein absoluter Pluspunkt in diesem Beruf. Wenn man das nicht darf, kann man gar nicht glücklich damit werden. In dieser Kanzlei ist das so. In dem neuen Job wäre das nicht so. Insbesondere wäre ich eine "Nummer" unter vielen gewesen. Also bin ich geblieben, wo ich bin. Meine Unterstellungen haben sich nicht bewahrheitet. Ich schäme mich fast dafür, meinen Chefs da nicht vertraut zu haben. Wenn ich diese Anwälte nicht mehr als Chefs haben sollte, was hoffentlich gefühlt nie eintritt, dann werde ich mich allerdings auch nicht mehr bei RAen bewerben, weil ich in meinen 10 Jahren als ReFa auch die völlig negativen Kanzleien erlebt habe - und es gibt viele davon. Ich kann jedem nur raten, wenn ihr im Vorstellungsgespräch (als Azubi oder als Refa) auch nur den Funken von einer Annahme habt, dass ihr ausgebeutet werden könntet: Lasst die Finger von der Kanzlei! Es lohnt sich nicht - auch nicht als Überbrückung! Nur so kann sich die Spreu vom Weizen trennen und kapieren es diese schwarzen Schafe vielleicht. Wenn nicht, sortiert sich das dann selbst aus. Lasst Euch nicht zu Dummköpfen degradieren und verkauft Euch nicht unter Wert!